Mittwoch, 29. Januar 2014

Von Männern und Medien (Teil I)

Heute im Interview: Alma Pauli, 38 Jahre, Lokalredakteurin aus München und Nebenfigur des Romans „Dann gute Nacht, Marie!“

Frau Pauli, Sie sind Journalistin mit Leib und Seele. Kommt da das Privatleben nicht manchmal zu kurz?

Natürlich macht man einen solchen Job entweder ganz oder am besten gar nicht. Und wenn man ihn ganz machen will, darf man sich über Abend- oder Wochenendarbeit und ähnliches nicht beschweren.

Was sagt denn ihr Mann dazu?

Nichts. Weil es ihn im Moment nicht gibt. Die meisten meiner Beziehungen haben genau dieser Problematik nicht standgehalten. Die letzte ging in die Brüche, als ich für meine Zeitung ein Jahr als Korrespondentin nach London ging. Der Mann konnte einfach nicht verstehen, dass ich mein Privatleben immer dem Beruf unterordnen würde.

Und Sie hatten noch nie einen Lebenspartner, bei dem das anders gewesen wäre?

Nein, nie. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie der Mann beschaffen sein müsste, damit ich mein gesamtes Leben für ihn umkrempeln würde. Ich glaube, so einen Mann gibt es auf der ganzen Welt nicht. Zumindest habe ich noch nie einen getroffen, der auch nur ansatzweise imstande gewesen wäre, mich dazu zu bringen.

Vielleicht arbeiten Sie zuviel. Da bleibt ja wohl nicht viel Zeit, um Männer kennenzulernen.

Ganz im Gegenteil. Es gibt kaum einen Job, bei dem man so viele interessante Menschen kennenlernt wie im Journalismus. Ob bei Veranstaltungen oder Recherchen – im Grunde treffe ich jeden Tag auf neue Leute. Marie habe ich ja auch bei einer Umfrage kennengelernt, die ich für die „SZ“ gemacht habe.

Fortsetzung folgt...

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