Freitag, 7. Februar 2014

Von Töchtern und dem Mann für's Leben(Teil II)

Weiterhin im Interview: Monika Hartmann, 63 Jahre, Hausfrau aus Rosenheim und Nebenfigur des Romans „Dann gute Nacht, Marie!“ (Teil I des Interviews gestern)

Aber ein Leben, mit dem man unzufrieden ist, ist doch wahrscheinlich auch nicht das Richtige, oder?

Das konnte ich ja damals noch nicht wissen. Gustav und ich dachten immer, dass es ihr gut geht. Mir war allerdings natürlich auch nicht bewusst, dass sie keinerlei Beziehung und auch sonst nicht sehr viele enge Kontakte hatte. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich vielleicht mehr eingemischt.

Glauben Sie, das hätte etwas geändert?

Ich weiß es nicht. In der Stimmung, in der Marie über viele Jahre war, hätte sie es vielleicht auch als sehr übergriffig empfunden und den Kontakt ganz abgebrochen. Dann war es wohl gut, dass mir die Ernsthaftigkeit der Situation nicht bewusst war.

Sie meinen Maries Selbstmordpläne?

Bitte? Nein, nein, so weit ging ihre Unzufriedenheit dann auch wieder nicht. Aber dass sie sich offensichtlich abgekapselt hat, ist ja schon schlimm genug...

Was glauben Sie, wodurch die Wende kam - in Maries Leben und in ihrer beider Verhältnis?

Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht so genau. Marie hat bis jetzt nicht mit mir darüber gesprochen. Seit ich im Krankenhaus lag, hat sich unser Kontakt zwar wieder deutlich verbessert. Und wir haben auch schon einige Mißverständnisse aus dem Weg geräumt, aber dazu hat sie bis jetzt nichts gesagt. Ich vermute, dass ihr neuer Lebensgefährte Lutz zu ihrem neuen Optimismus entscheidend beigetragen hat. Mit einem Mann an ihrer Seite kann eine Frau doch das Leben ganz anders planen. Man braucht doch das Gefühl der Sicherheit, das einem nur eine Partnerschaft wirklich geben kann.

Fortsetzung folgt...

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