Freitag, 21. März 2014

Vom Heiraten und der Gartenplanung (Teil I)

Heute im Interview: Lisa Merker, 30 Jahre, Hausfrau aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Frau Merker, Ihre Schwester Emma bekam ihren Vornamen wegen Jane Austens gleichnamigem Roman. Warum heißen Sie „Lisa“?

Auch bei mir war unsere Mutter nicht sehr viel einfallsreicher. Ich bekam meinen Namen nach der Hauptfigur von Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“. Das ist das absolute Lieblingsbuch meiner Mutter. Schon im Kindergartenalter wurde dann aus dem steifen „Elisabeth“ sehr schnell „Lisa“. Und so werde ich heute noch genannt.

Wenn „Stolz und Vorurteil“ der Lieblingsroman ist, warum hat dann Ihre Schwester nicht auch einen Vornamen aus diesem Buch bekommen?

Während der zweiten Schwangerschaft hat unsere Mutter das natürlich in Erwägung gezogen. Schließlich hat die Familie Bennet fünf Töchter. Da wäre es nicht so schwer gewesen, einen weiteren Frauennamen zu finden. Aber „Jane“ war meiner Mutter zu englisch, „Lydia“ zu ausgefallen und bei „Mary“ und „Catherine“ gefielen ihr die deutschen Entsprechungen nicht.

Woher wissen Sie das so genau? Sie waren damals doch gerade zwei Jahre alt.

Diese Geschichte ist eine der Lieblingsgeschichten meiner Mutter. Die erzählt sie bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Als Kind war mir das ziemlich peinlich. Und später erst, als jeder neue Freund, den ich mit nach Hause brachte, die Geschichte aufgetischt bekam, wie wir Mädchen zu unseren Namen kamen. Mutter schmückte ihre Erzählungen manchmal geradezu aufdringlich aus. Naja, da mussten wir durch.

Ich denke, es gibt schlimmere Schicksale.

Mit Sicherheit. Inzwischen muss ich sagen, dass ich diese Hintergründe ganz nett und vor allem auch ausgefallen finde. Meine Eltern haben eben nicht Listen oder Namensbücher gewälzt, sondern sich noch selber Gedanken gemacht.

Fortsetzung folgt...

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