Mittwoch, 7. Mai 2014

Von Querulanten und ihren Streichen (Teil I)

Heute im Interview: Karl Jung, 75 Jahre, Oberstudienrat a.D. aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Herr Jung, wie man hört, haben Sie ab und zu ein paar Probleme mit Ihrer Nachbarin. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Ein „paar Probleme“ ist gut. Diese Frau ist eine notorische Querulantin! Und das in ihrem Alter! Wenn Zwanzigjährige eine gewisse Renitenz entwickeln, wundere ich mich nicht. Aber wo kommen wir denn hin, wenn uns jetzt auch schon die Senioren auf die Nerven gehen?

Ist es denn wirklich so schlimm?

„Schlimm“ ist gar kein Ausdruck. Diese Frau findet Gefallen an allem, was zur Störung eines friedvollen Miteinanders auch nur ansatzweise beitragen kann. Sie spielt zu jeder Tages- und Nachtzeit Klavier, hält sich an keinerlei Ruhezeiten und überschreitet die angemessene Zimmerlautstärke quasi stündlich. Können Sie mir sagen, wie man mit einer solchen Person Wand an Wand zurecht kommen soll?

Das hört sich ja an, als würde sie den ganzen Tag in ihrer Wohnung Parties feiern.

Nun, das nun nicht gerade. Dazu ist sie viel zu viel unterwegs. Aber wenn sie zu Hause ist, ist das nie zu überhören. Das sage ich Ihnen. Manchmal höre ich den Ton meines eigenen Fernsehers kaum, weil sie wieder irgendeinen Triumphmarsch klimpert.

Fortsetzung folgt...

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